Polstermöbel werden im Durchschnitt vier Stunden pro Tag benutzt. Legt man pro Woche nur 6 Tage zugrunde, errechnet sich eine Sitzdauer von unglaublichen 1248 Stunden pro Jahr. Über viele Jahre hinweg sollen Polstermöbel hohe Gewichtsbelastungen, Scheuerbewegungen und andere Einflüsse wie Licht, Wärme, Staub usw. aushalten, möglichst ohne dass sie dabei ihre Funktions- und Gebrauchstauglichkeit verlieren. Hier wird deutlich, wie wichtig gute Qualität bei Polstermöbeln ist, vor allem, was die „Inneren Werte“ betrifft.

Trotzdem werden Sofas und Sessel überwiegend nach optischen und preislichen Gesichtspunkten gekauft – was sich hinterher oft als teuerer Fehler erweist. Mit guter Planung und „Probesitzen“ im Möbelhaus lassen sich jedoch solche Fehlkäufe vermeiden.

Vor dem Besuch im Möbelhaus sollte geklärt sein, welche Anforderungen die Polstermöbel erfüllen sollen:

  • Welche Größe wird benötigt? Wie vielen Personen sollen die Polstermöbel im Alltag Sitzplatz bieten? Soll die neue Sitzgruppe aus Einzelsofas und Sesseln bestehen oder sollte es lieber eine Wohnlandschaft sein?
  • Wie viel Platz darf die neue Sitzgruppe einnehmen? Gibt es maßliche Begrenzungen? Grundsätzlich sollte der vorhandene Platz sorgfältig ausgemessen werden. Skizzieren Sie den Grundrisss des Raumes mit Maßangaben und vermerken Sie darin die Anordnung der Türen, Fenster, Dachschräge und weitere Besonderheiten des Raumes sowie den Standort der Schränke. Und nicht zuletzt: Gibt es Engstellen, zum Beispiel im Treppenhaus?
  • Wer benutzt das Möbel? Ein Single, der wenig zu Hause ist, oder eine ganze Familie mit Kindern? Wenn Kinder im Haushalt leben, spielt die Pflegeleichtigkeit der Bezüge eine wichtige Rolle. Manchen älteren Menschen fällt das Aufstehen aus Polstermöbeln zunehmend schwerer. Einige Voraussetzungen wie höhere und waagerechte Sitzflächen sowie Armlehnen mit kräftigen Stützen können das Aufstehen erleichtern. Für Schwergewichte könnte der Sitz verstärkt werden, um angemessenen Komfort zu bieten.
  • Soll das Sofa nur zum Sitzen und Relaxen oder auch hin und wieder zur Übernachtung dienen? Ist dann auch genügend Platz zum Ausziehen eines Schlafsofas vorhanden?
  • In welche Design- bzw. Stil-Richtung soll das Polstermöbel tendieren und welche Farbe kommt in Frage? Wenn das Polstermöbel zu einer vorhandenen Einrichtung ergänzt werden soll, sollte man sich an den Farben orientieren, die schon im Raum sind. Deshalb wäre es hilfreich, zum Beratungsgespräch im Möbelhaus ein Foto des Wohnzimmers oder Stoffmuster von den Vorhängen mitzunehmen.
  • Leben Haustiere mit Krallen und Schnäbeln im Haushalt? Dagegen hat auf Dauer kein Bezug eine Chance.
  • Reagiert jemand in der Familie allergisch auf bestimmte Materialien oder Stoffe? Diese sollte man dann meiden, um die gesundheitliche Belastung durch Allergene soweit wie möglich zu reduzieren.

Überlegen Sie sich auch, wie viel Geld Sie ausgeben möchten. Bei begrenztem Budget werden Sie Prioritäten setzen müssen: Wie wichtig ist Ihnen tolles Design oder eine bestimmte Marke? Dafür werden Sie tiefer in die Tasche greifen müssen. Wenn Sie nicht alle paar Jahre etwas neues kaufen wollen, sondern Ihre Möbel als langfristige Anschaffung betrachten, sollten Sie nur qualitativ hochwertige Produkte kaufen.
Je nach Haushalt und Benutzungsgrad sollte ein Kompromiss gefunden werden zwischen Gebrauchsnutzen (Strapazier- und Gebrauchsfähigkeit, Lebensdauer) sowie Geltungsnutzen (Eleganz, Marke, Schönheit, Mode).

Entscheidend bei Polstermöbeln ist der Sitzkomfort, deshalb sollten sie ausführlich im Möbelhaus probesitzen. Jeder Mensch hat einen anderen Körperbau und ein anderes Körperempfinden. Optisch ähnliche Polstermöbel haben oft völlig unterschiedlichen Sitzkomfort. Testen Sie deshalb ausführlich, ob Sie sich in einem Polstermöbel rundum wohlfühlen.

Anders als bei technischen Geräten sind Gütesiegel oder Tests als Entscheidungshilfe in der Möbelbranche Mangelware. Allein auf hübsche Prospekte, die die Vorzüge in den Vordergrund stellen und die Nachteile verschweigen, sollte man sich nicht verlassen.

Dabei kommt es vor allem bei Polstermöbeln auf das unsichtbare Innenleben an. Gute (oder schlechte) Qualität steckt bei Polstermöbel vorwiegend verborgen im Innenleben und macht sich erst nach längerem Gebrauch bemerkbar.

Gute Beratung ist also unerlässlich. Informieren Sie sich eingehend über die infrage kommenden Polstermöbel. Eine gute Hilfe bietet das Buch „Möbel kaufen“ der Stiftung Warentest. Einen verlässlichen Qualitätsstandard erfüllen die mit dem „Goldenen M“ der DGM ausgezeichneten Möbel.